Da ich nicht so der Trail- oder Bikeparkfahrer bin und auch sonst mehr auf gefestigten Wegen und nur, wenn's nicht anders geht, auf der Straße fahre, war für mich ein Hardtail als Mountainbike die Lösung. Vor vier Jahren war ich noch stolz ein Cube Attention SL mit 29" zu besitzen. Nach den ersten Ausfahrten mit etwas Höhenmeter wurde mir schnell gezeigt, dass es neben dem Fahrergewicht noch einen weiteren Faktor gibt - das Gewicht des Mountainbikes. Eine Leihgabe eines Freundes, ein altes Carbon MTB von SCOTT, das wohl so um die 8kg zusammenbrachte, sollte mir dies bestätigen. Mit diesem Bike waren Touren auf den Heuberg, die Kampenwand oder am Ende sogar zum Rotwandhaus (fast) problemlos möglich.
Nur ständig mit einer Leihgabe zu fahren, mit dem Hintergedanken, irgendwann geht etwas schief, wollte ich nun auch nicht mehr. Und so kam es, wie es kommen musste - ich war auf der Suche nach einem leichten MTB Hardtail und wurde wieder bei Cube fündig. Das ursprünglich anvisierte Elite C68X Race war leider nirgends aufzutreiben und nach mehreren Wochen suche und hin und her überlegen, war der Gedanke, ob man sich nicht doch das SL holen sollte...
Naja, was soll ich sagen - da is es und es macht immens viel Spaß! Nur das Knacken nervt ein wenig...dazu weiter unten mehr.
C:68X Monocoque Advanced Twin Mold Technology, ARG2, Tapered Headtube, PressFit BB, Boost 12x148mm, Integrated Cable Routing || Shimano XTR RD-M9100-SGS, ShadowPlus, 12-Speed || Shimano XTR SL-M9100-I, Direct Attach || Kassette Shimano XTR CS-M9100-12, 10-51T || Fox 32 Float SC FIT4 Factory, Tapered, 15x110mm, Kashima Coated, 100mm, 2-Position Remote Lever usw.




In den letzten Wochen gab's ein paar Touren. Neben den kleineren Hausrunden zum Irschenberg hoch, gab's auch die ein oder andere längere Tour, bspw. an den Simsee oder die bisher kräftzehrendste zum Eiblkopf hoch, mit insgesamt über 1100Hm. Ein paar Bilder hierzu:





"Ein Carbonrahmen überträgt Geräusche so dermaßen, dass man meint, alles ist kaputt."
Ein Satz, der mich seit Mai 2021 beschäftigt. Hatte ich zu Anfang noch die Sattelstütze im Verdacht, die trocken verbaut ist, kam ich nach einem Ausbau selbiger und Benetzen mit Carbonpaste, immer noch nicht weiter. Sobald es Bergauf ging, ging auch das Konzert des knackenden und knarzenden Radfahrers los. Egal, wie man die Pedale belastete, egal, wie ich meinen Hintern hob, nichts half. Das ging dann soweit, dass ich den Support meines Verkäufers und auch den Hersteller kontaktierte. So gingen wir Stück für Stück die Sachen durch, die üblich waren.
Stetig begleitet von längeren Wartephasen, weil das Wetter wieder mal nicht so wollte, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Seit gestern (wir haben nun September) ist meine Geräuschkiste fast lautlos. Ich habe nur noch ein gleichmäßiges Abrollgeräusch der Kette beim Hochstrampeln von Bergen.
Die Lösung? Ein einziges kleines Detail an der Kassette:

Diese Anlaufscheibe sollte bei der Shimano XTR CS-M9100-12 Kassette Geräusche jeglicher Art eindämmen oder diese verhindern. Bei mir sah das Ganze nach Demontage so aus:

Voll geil, oder? Die Gründe dafür erschließen sich mir nicht. Ich hab am ganzen Bike nur den Lenker in geradeaus Stellung gebracht und festgezogen, die Click'r Pedale angebracht und an der Sattelstütze gefummelt. Ab und zu Kette gereinigt und geschmiert. Aber was da passiert ist, ist mir unklar. Nach Rücksprache mit dem Händler habe ich dann noch die Verzahnung des Freilaufs, in die die Kassette greift, dünn mit Antiseize Paste gefettet und den Antrieb wieder zusammengebaut. Dabei natürlich auf alle Drehmomente geachtet und wirklich versucht, alle Komponenten spannungsfrei zu verbauen.
Es sollten nun noch knappe zwei Wochen vergehen, bis ich endlich eine Probefahrt machen konnte. Die konnte ich dann endlich machen - und was soll ich sagen?
Jetzt macht mir mein Bike richtig richtig viel Spaß!
Einzig die Satteleinstellung muss ich für mich noch etwas weiter optimieren - das passt noch nicht ganz so.
Bisher wurde mit klassischen einfachen Shimano Click'R Pedalen gefahren. Typ: Hauptsache nicht allzu teuer und und für Cleats vom SPD System. Ich war zufrieden, sie funktionierten einwandfrei und dennoch war da immer mal wieder dieser Blick auf eine Leistungsmessung von Garmin...
Es kam, wie es kommen musste. Nach einem halben Jahr Tests und Erfahrungsberichte lesen war klar: wenn mir die Garmin Rally XC200 iwann für einen fairen Kurs unterkommen, werde ich sie mir holen. Es sollten jedoch noch einige Monate vergehen, bis mir so ein Angebot unterkommen wird.

Die Besonderheit an den gezeigten Pedalen: Nagelneu und deutlich unter UVP. Die erste Probefahrt musste dann natürlich noch am selben Tag bei frischen 6°C Aussentemperatur absolviert werden. Viele Daten, viele Informationen, jede Menge neues und unnützes. Und vom Fahrgefühl her: alles unverändert. Die Pedale messen neben der aktuellen Leistung (in Watt oder W/kg), auch noch die Trittfrequenz (dafür hatte ich zuvor einen Magene S3+ Sensor an der Kurbel befestigt), das Links/Rechts-Verhältnis, die Plattform Center Offsets und für mich komplett verrückt: die Power Phasen und damit die Anfangs- und Endwinkel der Kraftverteilung beim Treten aufs Pedal. Achja, und wie lange man im Stehen oder Sitzen verbracht hat, merken die Dinger auch noch.
Über Sinn und Unsinn der Pedale für meinen Nutzen brauchen wir nicht diskutieren - im Grunde genommen ist jede Smartwatch mit Pulsaufzeichnung nichts anderes, wie ein Tamagotchi - nur mit dem Unterschied, dass man sich selbst am Leben erhält und dabei noch allerhand Werte mitgeteilt bekommt.
Da man ja viele Beschreibungen eher mit einer hochgezogenen Augenbraue liest, hier mal eine Auswertung der allerersten Fahrt:

Wie schon geschrieben, pure Spielerei. Aber wirklich atemberaubend, welche Werte erfasst werden können. Ich werde beobachten und mal ein paar Trainingvorschläge ausprobieren.